Die Anfrage zur Teilnahme am Slow-Up Sempach kam kurzfristig. Mein Entschluss bedurfte keiner längeren Bedenkzeit: «ja, ich werde mich als «Ältere» auf Generationentandem schwingen». So fahren wir am Sonntagmorgen um 7.36 Uhr am Bahnhof Thun los. Unser Jung-und-Alt-Frauenquartett macht sich mit zwei schweren, mit UND Magazinen vollgepackten Saccochen auf den Weg nach Sursee. Dort erwartet uns bereits das dreiköpfige Projektteam intergenerationen.chi. Mit uns warten mehrere Personen, darunter einige Kinder, welche in der «Generationentandem-Gruppe» mitfahren, auf ihre Tandems. Später erfahren wir, dass nebst unserem UND zwei weitere Generationenprojekte mit von der Tour sind: «MUNTERwegs» und der «Jugendchor Seetal».
Endlich werden unsere Tandems vorgefahren und auf die Zweierteams verteilt. Bald stellt sich heraus, dass in unserem Frauenquartett das kleiner gewachsene Duo mit dem letzten zur Verfügung stehenden – zu grossen – Tandem nicht fahren kann. Die zu hoch liegende Querstange verunmöglicht ein erfolgreiches, einigermassen bequemes Aufsteigen und sicheres Fahren. Ein Tandem in S-Grösse ist nicht mehr zu haben, alle sind längst vermietet an die Slow-Uppers… Also spurten wir, mitsamt zu grossem Tandem, zurück zum Bahnhof Sursee und – das Glück ist mit uns – wir schnappen uns die beiden letzten zur Verfügung stehenden Miet-Einzelfahrräder. Nun kann’s slow-ig, wenn auch nicht im Tandem, losgehen rund um den Sempachersee.
Die grösste Herausforderung besteht darin, die grosse Masse der sich auf zwei Rädern jeglicher Art vorwärts bewegenden Personen unterschiedlichsten Alters und Grösse im Auge zu behalten. Diese Masse bewegt sich nämlich mehrspurig in oft nicht slowigem Tempo vorwärts. Es kommt mir vor, wie ein „wusliger“ Ameisenhaufen. Die zu Beginn der Tour vom Leiter geäusserte Anweisung, als Gruppe möglichst zusammenzubleiben, wird nach der Hälfte der Strecke hinfällig, weil wir uns in der Menge verlieren. Wir einigen uns darauf, dass wir uns um 14.00 Uhr im Rathaus Sursee zum offerierten Apéro einfinden und die «Tandems» die Tour individuell zu Ende fahren. Die letzte Stunde steht im Zeichen des Austausches. Jedes der drei Generationen-Projekte stellt sich vor. Unser UND, so scheint es mir, ist beim Team von intergenerationen.ch auf besondere Aufmerksamkeit gestossen. Es hat sich mit einem grösseren Stapel des Magazins eingedeckt. Dennoch tragen wir die schweren Saccochen fast gleich schwer wieder zurück nach Thun. Auf der Tour bot sich kaum Gelegenheit, UND unter die Leute zu bringen. Trotzdem: wir waren für und mit UND zu viert bewegt unterwegs.
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